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Die Wirkungsweise der durchlässigen Holzbuhnen Teil 2

Können die Steinbuhnen am Strand helfen?

Viele Jahre wurde an der schleswig-holsteinischen Küste versucht, die Verweildauer des Sandes mit Hilfe von Steinbuhnen zu verlängern. Darüber hinaus wurde Sand in den Buhnenfeldern aufgespült, der dann nach und nach wieder verschwand.

Warum funktionieren die Steinbuhnen eigentlich so schlecht?
In der Arbeit von Trampenau und Oumeraci wurde im Naturversuch, aber auch im Laborversuch die küstenparallele Strömung im Buhnenfeld genau untersucht. Folgende Zeichnung aus dieser Arbeit verdeutlicht die Probleme:
Wirkungsweise von Holzbuhnen und Steinbuhnen 
Die küstenparallele Strömung wird von den undurchlässigen Steinmolen vom Strand weg beschleunigt, hinter den Steinmolen entsteht eine große Strömungswalze die den Sand erodieren lässt, die so genannte „Lee-Erosion“. Kurz gesagt: Auf der Luv-Seite lagert sich Sand ab, auf der Lee-Seite geht dafür umso mehr Sand verloren. Es bildet sich die für Steinmolen typische sägezahnförmige Uferlinie.

 Auf diesem in Sierksdorf aufgenommenen Bild wird das Phänomen sehr deutlich.
Steinbuhnen in Sierksdorf 

Auch auf dem Google-Earth- Luftbild von Heiligenhafen ist die Lee-Erosion sehr deutlich zu erkennen. Die Folge: Die Dünen werden bei einer Sturmflut vor allen Dingen in den Bereichen dieser Lee-Erosion zerstört, da die Wellen die Düne mit voller Kraft erreichen.
Steinbuhnen in Heiligenhafen Luftaufnahme

Wieso sind Holzbuhnen anders?


Im Gegensatz zu Steinmolen kann man Holzbuhnen mit einer genau definierten Durchlässigkeit rammen. Die küstenparallele Strömung und damit der Sedimenttransport wird von den Holzbuhnen nicht unterbrochen, die Strömung wird nur etwas verlangsamt.

Auf dieser Zeichnung aus der Arbeit von Trampenau und Oumeraci wird es sehr gut verdeutlicht: die Pfeile, die die Strömungsgeschwindigkeit anzeigen, werden im Buhnenfeld kürzer. Die Strömung wird langsamer, Sand lagert sich im Buhnenfeld ab.
Wirkungsweise von Holzbuhnen und Steinbuhnen
Sedimentation findet statt.

Es bildet sich ein flacher Unterwasserstrand, der bei Sturmflut als Wellenbrecher fungiert!

Ein angenehmer Nebeneffekt: Die Badegäste laufen nun nicht mehr über Kiesel, sondern über feinen, durch die Sedimentation abgelagerten Sand ins Wasser.

Wenn die Kritiker der Holzbuhnen immer wieder behaupten, sie könnten auf Grund der Durchlässigkeit keinen Sand fangen... dann verstehen sie einfach das Prinzip der Sedimentation nicht!

Wenn jemand meint, Buhnen müssten undurchlässig sein…  dann versteht er nicht, dass er damit den Strand hinter der Buhne vom Nachschub an Sediment abschneidet! Undurchlässige Molen werden einzig und allein als Hafenmolen benötigt, dort ist die Unterbrechnung der Strömung und sogar die Strömungswalze erwünscht um die Hafeneinfahrt freizuhalten, wie zum Beispiel in  Warnemünde.
Am Strand schaden Steinmolen mehr als sie nützen.

Wenn jemand meint, man müsste vor dem Strand große Wellenbrecher bauen… dann versteht er nicht, dass der Wellenbrecher bei durchlässigen Buhnen unter Wasser in Form der submarinen Terrasse bildet! Der flache Unterwasserstrand lässt die Wellen weit vor dem Strand brechen. Wenn die Wellen den Strand erreichen, haben sie den größten Teil ihrer Kraft schon verloren. Man spricht daher von der „indirekten Wirkungsweise“ der durchlässigen Holzbuhnen.

Hier die passende Zeichnung dazu aus, wieder aus der Arbeit von Trampenau und Oumeraci:
Wirkungsweise von Holzbuhnen und Steinbuhnen

In Natura sieht das dann so aus, wie auf diesem Foto dass bei Sturm auf Hiddensee aufgenommen wurde: Die Wellen brechen weit vor dem Strand und können so keinen Schaden anrichten.
Holzbuhnen in Hiddensee

 

Wir sehen zu, dass wir Land gewinnen!



 

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